Montag, 4. April 2011

...

anwesenheit


plötzlich
weinst du in eine leere
die zurückbleibt

luft
die alles füllt
ohne namen
der geöffnete kopf
lässt das vergessen einsickern
während die zeit
sich zu allen seiten ausdehnt
im staub, zu staub
auf den einzig ruhenden punkten,
das ausbluten
und tränen und schweiß eintrocknen
zu feinen kristallen
zu lauter kleinen
rätselhaften momenten
von anwesenheit eismeer

Sonntag, 4. April 2010

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buelk-1-April-09

Was nicht Nacht werden kann ...

Ein maritimes Bekenntnis.

„es gibt eine stimme,
die mich besucht,
damit ich alleine bin.‟



Wovon träumt Wasser?

die scherbe himmel.
selbst die luft scheint sich aufgelöst
zu haben. ich vergesse schon
die zeit, die vor mir liegt.
die scherbe himmel
versteckt ungezählte
meere. ich wiege
die tage ...


Wie schmeckt Zeit?

ein vogel treibt den wind
vor sich her. vielleicht trägt
der wind unsere spur
aus der kindheit, als...


Wer riecht uns das Meer zu Ende?

aus der kindheit weht
es satzweise, als finge
dein herz wieder zu schlagen an. satzweise.

Es macht sich mein Tod auf
den Weg zu mir.

der vogel treibt
den wind
den wind.
das meer unter mein
kopfkissen. satzweise ...


Das Gedicht wird
richtiger. Die Welt
wird falscher.

satzweise. bis nur noch
erinnerung abfällt
aus der scherbe himmel
und alles andere damit verdeckt.


der Fluß heilt im Fließen.

Wenn es das Meer
nicht geben würde,
könnten wir es erfinden?


Jedes Gedicht ist der Versuch
ein jetzt in ein Dann zu retten.

aus der scherbe himmel. satzweise.
zu streuen, was man besitzt
aus augen und herz ...


Auf dem Grund der Gedichte
ruht alles Unsagbare.
das wort liebe.
es wurde einmal gesagt:
am anfang der zeit.
es hallt nach ...

Vor mir: das Meer.
Kiesel, die ihre Sprache verloren haben.
Sie kommen aus dem gesunkenem licht.
Und sie beginnen
An Land zu steigen ...

Was nicht Nacht werden kann ...

Sonntag, 4. Oktober 2009

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in-der-hand-versteckt-

Klavki, dein Geburtstag!!!
und heute vor genau einem halben Jahr ...



zeitgewinn


wir beneiden den schnee
um sein schweigen,
aber wer sagt uns,
dass die zeit zurückkriecht
in die weiße uhr?

... habe ich,
ich weiß nicht,
was ich besitze,
was ich verlor
oder bin das schon ich
das da, der da
aus der sicht von hier draußen
im schnee ...

tatsächlich zu sein zwischen den händen,
gut so und ganz anders
als das addieren von zahlen.

aber jemand wird da sein in uns,
um diesen tag
wieder gestern zu nennen ...

Sonntag, 27. September 2009

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"texte sind hufabdrücke, stallausmistungen, gehirnheu zum verfüttern. texte sind kellerasseln, rollen sich zusammen, wenn man sie berührt. texte sind umwegschilder, huibuihecken, geisterhaft gurrend. oder: texte sind hochhäuser, minivillen (miniwillen), man stößt sich an den wortmöbeln. texte sind höhlen, sanddünen, kaminholzwärme, eine brandystille gemütlichkeit. texte sind äxte, aus teer und federn, sind moos und sand und steilküsten. texte sind narben und pickel, kulturkaries. texte sind tropfen aus wachs, sind haut und haar und
heilig"

bei interesse an texten mailt doch einfach an klavki@gmx.net

eine neuauflage der gelben hefte ist in arbeit und wird hoffentlich bis zum winteranfang fertiggestellt.

in rostock sind bis zum 24.10.09 in der galerie am alten markt in rostock werke von klavki zu sehen, im rahmen einer ausstellung der stipendiaten des künstlerateliers im schleswig-holstein-haus. dort liegen zudem einige hör cds und gelbe hefte zum kauf aus.

Montag, 29. Juni 2009

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Literaturtelefon Kiel (0431/901-1156)

Vom 29.6. bis zum 12.7. sind Gedichte von Klavki auf dem Literaturtelefon in Kiel zu hören, er hat sie wenige Wochen vor seinem Tod eingesprochen. Jörg Meyer hat dazu in einer Pressemitteilung geschrieben:

Klavkis literarisches Schaffen ist von vielen roten Fäden durchzogen, unter anderem der Einsicht, dass die gesprochene Sprache lebendiger sei als die geschriebene. Auch deshalb ging es Klavki in seiner letzten Zeit darum, möglichst viele geschriebene Texte in die Sprache des gesprochenen Worts zu „übersetzen“ – ältere, immer wieder überarbeitete, aber auch neue und neueste, die sich im Subtext oft mit dem nahenden Tod befassen.

Neben einem umfangreichen Werk, das es noch zu erschließen gilt, hinterließ Klavki fünf Mini-Discs randvoll mit Lyrik, die er damit, wie er sagte, in „die undichte stelle der zeit“ einfügte, einen Ort, wo all sein Schreiben, vor allem aber Sprechen verankert war und wo sein Werk weiterlebt.

Aus diesem Material haben wir für das Literaturtelefon eine kleine Auswahl zusammengestellt.

Sonntag, 14. Juni 2009

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eine handvoll
1-4-buelk-klein
eine handvoll nur
zum abschied
nur eine einzige
kleine handvoll

mehr werde ich euch
nicht geben können

weniger zu sein
als ein ausgestopfter vogel
oder ein leerer teller
oder der müllbeutel
den ich gerade raustrage
weniger noch
nur eine handvoll

was man dachte
hörte las schrieb
liebte
alles passt
in nur eine hand

mein leben
habe ich gewärmt
durch die entkleidung der welt
mein leben
habe ich verschrieben
der kunst
diese ewige kunst in einer
künstlichen ewigkeit
kunst ist
ein lebensmittel
mein leben
habe ich anvertraut
dem blassblauen papier
in das einmal
der himmel gewickelt war

ich sang
im demutsvollen von - bis
den mund voll erde und wasser
die steine und das meer sind
älter als der tod
man kann den tod nicht erinnern

mein herz ist
ein riss im kopf
hände sind zum streicheln da
und in einer hand voll nur
darin mein kleines
leben

noch
in menschlicher gestalt
vorläufig noch
eine hülle endlichkeit

bald nur noch
ein etwas
nur eine kleine
eine einzige
kleine handvoll
staub


lasst mir das meer!
es passt
genau noch
in meine kleine
hand
voll
leben ...

Donnerstag, 11. Juni 2009

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trost


bücher sind
klopfzeichen der toten
und
jedes wort
eine zärtliche berührung
des lebens

Donnerstag, 4. Juni 2009

...

aber du tanzt weiter
in der leere
zwischen wasser und luft
in den lücken der schrift

Alle, die sich mit Freunden und Bekannten gemeinsam an Klavki erinnern möchten, sind am 13.06. ab 11 Uhr herzlich in die Hansa48 eingeladen. Von 12 bis 13 Uhr lesen David Eufinger, Patrick Kruse (assemble ART), Ögyr (Kiel), Stefan Pohl (Rostock), Johanna Michallik (Rostock), Nils Aulike (Hansa48) u.a. einen Querschnitt aus Klavkis Werken. Für ein kleines Buffet ist gesorgt.


aber-du-tanzt-weiter

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zeitwehen

http://www.youtube.com/watch?v=rhOvHHNo4-U

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